Fotogalerie der Eastman Kodak
Folding Pocket No 1E

1912 war der Gedanken an die Farbfotographie genauso futuristisch, wie ein heutiger Gedanke an das Beamen. Es ist dann auch eine gewagte Handlung eine Kamera mit solch alter und primitiver Optik mit einem knapp 100 Jahre jüngeren Farbfilm zu bestücke. Um so erstaunlicher ist es dann, wenn so ein gutes Ergebnis am Ende entsteht. Manch moderne Digicam kann da nicht mithalten.

Meine Eastman Kodak Folding Pocket No 1E kaufte ich in einem Gesamtpaket zusammen mit einer Agfa Billy Record, der Voigtländer Bessa und der Brownie bei ebay für 99,00 Euro inklusive Versandkosten. Der äusserliche Zustand ist nach knapp 100 Jahren noch gut. Es gibt einge altersbedingte Gebrauchtspuren in der Belederung. Die Metallelemente, speziell die Messingbauteile mit Originalbeschriftung, sind sehr gut erhalten. Die Mechanik der Kamera ist tadellos. Der Brilliantsucher ist inzwischen verstumpft und gibt ein schemenhaftes Bild. Nach einen kurzen Check bestückte ich die Folding Pocket mit einem Rollfilm 120 ISO 400 und teste sie.
Doch der erste Test ging schief. Das amerikanische Rollfilmprinzip läuft gespiegelt zur deutschen Filmtaktbeschriftung. Im kleinen Fenster wird somit der Filmtakt für 4,5x6 cm statt 6x9 cm angezeigt. Da ich mich darauf verlassen hatte, überschnitten sich die Bilder auf dem Film um jeweils ein Drittel. Beim zweiten Test übersprang ich dann jedes zweite Bild und das Problem war behoben.

Doch dieser Test war auch nicht so ein riesen Erfolg, wie oben beschrieben. Denn es traf Fremdlicht den Film und führte zu diesem Fehler. Die Kemara zeigt mir bisher keine Spuren auf einen ungewünschten Lichteintritt.

Die Optik spielt noch sehr gut mit und zaubert schöne und ansehnliche Farben auf das Zelluloid. Doch wie bei alten Balgenkameras üblich setzte sich viel Staub aus dem Lederbalg auf den Film ab und verursachte eine ziemlich Verschmutzung.

Im Nahbereich und unter Benutzung einer etwas größeren Blende lässt die Farbqualität und die Schärfe nach.

Bei großer Blende ist kaum noch eine gute Schärfe erreichbar. Auch sind bei der relativ hohen Belichtzeit des dreistufigen Pocket Automatic Verschluss keine bewegten Objekte scharf einzufangen.

Im August führte ich den 2. Test mit der Kamera durch. Dazu zog ich eine schwarze Socke über das Kameragehäuse, damit kein Fremdlicht mehr einfällt. Das Ergebnis war von großem Erfolg gekrönt. Denn nun entstanden brilliante Bilder mit guten Farben und Kontrasten. Das Ergebnis mit der fast 100 Jahre alten Kamera war erstaunlich.

Leider vetat ich mich manchmal mit dem Brilliantsucher, wodurch einige Motive nicht richtig getroffen sind.

Das Foto vom Kalkwerk verfügt über eine hervorragende Tiefenschärfe. Aber hier traf etwas Fremdlicht den Film.

Am Ende der 2. Testfase lagen ein paar schöne Frabfotos der 98 Jahre alten Kamera auf dem Tisch.

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