Fotogalerie der Agfa Box 44 - "Preisbox"

Boxen machen einfach nur Spaß! So primitiv das Fotografieren mit den einfachen Boxen ist, so herausfordernd ist es zugleich. Durch ihre einfache und robuste Bauweise sind die Boxen trotz ihres Alters von bis zu 80 Jahren zu 90% funktionsfähig. Nur selten kommt es vor, dass bei einer Box der Mechanismus des Rotationsverschluss beschädigt oder erschlaft ist. Durch ihren geringen Sammlerwert sind die Boxen heute für Sammler mit geringem Buget genauso erschwinglich, wie zu damaligen Produktionszeiten für die Fotoeinsteiger. Zudem bietet eine große Boxsammlung von 20-30 Apparaten einen anschaulichen Anschein in der Vetrine.
Die Preisbox wurde 1932 für 4RM angeboten. Der Werbegag war es damals, dass sie nur mit vier Markstücken die durch den Buchstaben der Prägeanstalt den Begriff A-G-F-A wiedergaben, erworben werden konnte. Die einfache Pappbox war Anfang der 30er Jahre der billigste Fotoapparat. Mit den so gut wie verschenkten Boxen wollte die Fotoindustrie den Verkauf von Rollfilmen ankurbeln.
Meine Preisbox entdeckte ich unter den Gebrauchtgeräten bei Foto Mario in Dornach. Für 20 CHF wechselte sie im Dezember 2008 den Besitzer. Sie war meine 1. Box und sollte auch für sechs Monate die einzige Box in meiner Sammlung sein. Dann folgte eine Bilora, später entstand eine richtige Boxsucht.
Es sollte ein Jahr vergehen, bis ich die Preisbox einmal ausprobierte. Im Dzember 2009 machte ich die ersten Versuche auf dem Weihnachtsmarkt in Leipzig. Aber schnell erkannte ich, dass die einfachen Boxen nichts für trübes Winterwetter sind. Im April 2010 erfolgte der 2. Versuch in der Schweiz.

Trotz ihre primitive Aufbauweise entstanden schöne Fotos vom Baseler Rathaus und dem Münster. Das Foto durch das Eisengitter zum Messeturm lässt trotz Fixfokus der Miniskuslinse 1:11 und bei 1/30 Sek Belichtzeit so etwas wie eine Tiefenschärfe erkennen.

Warum dann die Fotos von der St. Alban Vorstad und dem Wettsteinplatz bei guten Lichtverhältnissen unscharf wurden, kann ich mir auch nicht richtig erklären. Etwas aufpassen muss man bei dem Umgang des Verschlusshebels ohne Rückführung. Bei jeder Bewegung öffnet er den Verschluß und man ist schnell geneigt ein Foto doppelt zu bleichten.

Das Foto von Visp und dem Rhonetal ist ziemlich gut und kann sich durchaus mit einem Foto einer modernen Digicam messen. Das Foto des Zuges der Berner Oberland-Bahn bei Lauterbrunnen ist ein wenig ein Opfer der kleinen und komplizierten Sucher der 30er Jahre geworden. Ansonsten entstehen 80 Jahre nach dem revolutionären Siegeszug der "Volkskameras" gute Fotos mit den primitiven Boxen. Man muss sich auch vor Augen halten, dass es damals undenkbar war mit den Volkskameras Farbfotos zu machen.

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