Fotogalerie der Bilora Boy 2

"Schau doch mal wie schön klein mein hübscher Fotoapparat ist! Und ich muss da nichts einstellen. Kinderleicht! Und du läufst immer mit Deinem klobigen Ding rum um musst alles kopliziert einstellen!" So ähnliche Sätze musste ich mir immer anhören. Schon in meiner Kinheit benutzte ich technisch anspruchsvolle Kameras und erlernte das Fotografieren. Mit 12 bekam ich meine erste Spiegelreflexkamera und verstand die technischen Abläufe. Anspruchsvolle Fotos waren immer mein Ziel. Leute mit dem Argument von oben waren meist zufrieden, wenn auf den Fotos überhaupt etwas zu erkenen war.
Hübsch, klein, handlich und preiswert musste der Fotoapparat sein. Das erkannten auch die Hersteller der Boxen. Ein modisch wunderschönes Modell brachte Kürbi & Niggelroh mit der Bilora Boy 2 1955 für DM 15,- auf dem Markt. Der "Blitz-Boy" hat sogar einen Blitzschuh mit Mittelkontakt für eine dem Design angepassten Blitzleuchte "Luxaplan".
Meine Boy fand meine Mutter auf dem Flohmarkt "Harz & Heide" in Braunschweig. Zusammen mit einer Welta Praktiflex bekam ich sie zum 37. Geburtstag geschenkt.
Da beide Kameras im technisch einwandfreien Zustand waren, bestückte ich sie mit einem 200er Fuji Rollfim und testete sie unabhängig voneinander.
Da die Bilora Boy und Welta Praxiflex so technisch unterschiedlich und anspruchsvoll sind, wie das Zitat vom Anfang beschreibt, möchte ich die Ergebnisse als kleinen Vergleich veröffentlichen.
Per Mausklick auf die Praktiflex geht es zu deren Testergebnis.

Einen Besuch im Erlebnis-Zoo Hannover wählte ich als schönes Testfeld für die Bilora Boy. Der Zoo mit seiner schön gestalteten Kulisse bietet viele schöne Motive. Das Wetter war am Vormittag bewölkt. Doch gegen Mittag kam die Sonner raus und gab genügend Licht für eine Box. Trotz der guten Fotobedingungen wurden alle Fotos matschig.

Das man von einer Box-Kamera keine fotografischen Wunder erwarten kann, war mir bewusst. Doch die Fotos der Bilora Boy 2 sind bis jetzt die schlechtesten Box-Bilder, die ich hier veröffentliche.

Die Robben vor den Fischerhäusern in der Yukon Bay sind kaum zu erkennen. Kontraste sucht man vergebens.

Nahaufnahmen, wie hier im Australischen Outback sind praktisch nicht möglich. Kommen dann noch Personen in Bewegung ins Spiel, wirken die Fotos sehr unscharf.

Die letzten zwei Fotos widmete ich einer Dampfsonderfahrt auf der Rübelandbahn. Als die 95 027 hier vor vielen Jahrzehnten ihren planmäßigen Dienst tat, wurde die Bilora Boy grad auf dem Markt eingeführt. Die historischen Bilder aus jener Zeit in den Büchern über die Bahn sind aber alle besser.
Als Fazit kann man sagen, die hübsche Pressstoffkamera ist ein phantastisches Exponat in einer Kamerasammlung und ein schöner Blickfang in der Vitrine. Zum Fotografieren ist sie aber ungeeignet.

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