Fotogalerie der Exakta Varex IIa

Historische Spiegelreflexkameras zu benutzen, ist immer ein wenig aufregend. Denn selbst bei der sorgfältigsten Begutachtung und ausreichenden Funktionskontrollen, kann nie feststellt werden, ob die Ferdern des Spiegels genügend Spannung haben und dieser noch schnell genug vor dem Öffnen des Verschlusses hochklappt. Oft sind die Folgen eines zu laschen Federmechanismus dreiviertel- bis halbbelichtete Bilder. Deshalb ist man bei einer alten Spiegelreflexkamera auch immer sehr gespannt, wenn man das entwickelte Ergebnis beim Fotografen abholt.

Das fotografische Ergebnis der Exakta Varex IIa ist sehenswert und tadellos. Die 51 Jahre alte Spiegelreflexkamera arbeitete in den getesteten Verschlusszeiten zwischen 1/50 - 1/250 sek absolut zuverlässig. Sehr scharfe und kontrastreiche Fotos entstanden mit dieser Kamera.

Ich ersteigerte mir die Kamera bei ebay für 94,00 Euro inklusive Versandkosten. Der Zustand ist sehr gut. Das dazugehörige Carl Zeiss Jena Tessar 1:2,8/50mm ist unbeschädigt und war nach einer kurzen, obligatorischen Reinigung einsatzbereit. Allerdings benutzte ich bei der ersten Testfase einen Prismensucher statt des zur Ausstattung gehörenden Schachtsuchers. Das Ihagee Wechselsuchersystem macht so etwas möglich. Ich würde es aber nie wieder tun, da ich in den Genuß der Schachtsucher gekommen bin und diese nicht mehr missen möchte.

Bei Motiven im Hochformat ist der gewohnte Prismensucher doch einfacher zu handhaben. Grad bei häufiger Motivwahl von hohen Bauwerken oder Portraits kann ich die Benutzung eines Prismensuchers nur empfehlen.

Back to the roots! Nur 50mm Brennweite! Im Zeitalter des Zooms ist es kaum vorstellbar, dass man damals mit nur einer Brennweite arbeitete. Jeder Brennweitenwechsel war immer mit einem Objektivwechsel verbunden. Aber das war schon Luxus. Ich erinnere mich noch gut. Meine erste Kamera - die Welta Belmira - hatte ein 50mm Festobjektiv. Der Wahl des Fotostandpunktes, um ein Gebäude auch komplett auf das Fotos zu bekommen, war manchmal sehr akrobatisch. Auf der anderen Seite fehlte bei vielen Motiven hohe Brennweiten. Die beiden Züge sind dafür ein gutes Beispiel. Etwas mehr Brennweite wäre hier vorteilhaft.

Da staunen selbst die Erdmännchen und der Pfau fängt glatt einen Balztanz an. Mit einer so alten Kamera kommt sicher keiner mehr in den Tierpark Staßfurt.

Beim Übergang vom Foto 9 zu 10 gab es einen kurzen Transportfehler. Das war dann aber auch der einzige Fehler der 51 Jahre alten Exakta.

Ein sehr schönes Portrait, mit genügender Tiefenschärfe, galang mir am Ende noch mit der Kamera. Ob bei grellen Tageslicht, im schönen Abandlicht oder im dunklen Erdmännchengehege. Zu jeder Zeit passte die genaue Abstimmung von Verschlusszeit zur Blende. Wobei ich erwähnen möchte, dass alle meine Aufnahmen ohne Belichtungsmesser gemacht werden. Die richtige Wahl zwichen der richtigen Verschlusszeit und Blende beruhen immer auf meine jahrelang gewonnenen Erfahrungen im richtigem Umgang mit dem Tageslicht. Selbst nachdem ich mich nun seit fast 20 Jahren auf die Belichtungsmessung meiner mechanischen und elektronischen Kameras richte, hab ich die richtige Lichteinschätzung nicht verlernt.

Zurück zur Übersicht

technische Daten