Sagt mal, ist es eigentlich um diese Zeit schon dunkel
in Deutschland ? Hier ist noch ein schöner, lauer Frühlingsabend. Die Sonne geht gerade
unter :-)))
Hei,
heute sind wir nun nach Runde umgezogen. Und obwohl es mit 422 km nicht gerade eine lange Strecke
war, haben wir trotzdem sensationelle 11.5 Stunden gebraucht. Das lag aber daran,
dass es heute
einen neuen Rekord gab. Erstmals mussten wir bei nur einer Tagesetappe fünf Fährüberfahrten nutzen.
Dabei verloren wir am Sognefjorden, am Nordfjorden und am Vartdalsfjorden viel Zeit. Da wir auf
Runde eine Hütte reserviert hatten und ich uns für 19.00 Uhr ankündigte,
musste ich dann auch hier
noch einmal anrufen, da wir vor 20.00 Uhr nicht mit der Fähre über den Vartdalsfjorden kamen. Man
zeigte aber hier viel Verständnis.
Die Fahrt heute war mit eine der schönsten, die ich bis jetzt als Tagestour unternahm. Wir fuhren
von Lofthus bis Moskog auf der Rv 13 und dann bis Rjånesel auf der E 39 weiter. Die letzten
Kilometer legten wir auf Rv 653, Rv 61, Rv 654 und einer kleinen Fylkeveien zurück. Dabei
überquerten wir das Vikafjell und Gaularfjell und überwanden knapp 5.000 Höhenmeter.
Am Ende der Tour gab es noch ein eigenartiges norwegisches Problem. Man könnte es auch als
spannende Actionszene bezeichnen. Auf der letzten Fähre von Rjånesel nach Eiksund fuhren ca. 30-35
Pkw's mit. Als letztes Fahrzeug kam ein Rettungswagen an Bord. Bei der Überfahrt konnte ich sehen,
wie einer der Sanitäter aufgeregt telefonierte. Denn bei der Überfahrt erhielten sie einen neuen
Einsatz. Also musste das Boot schnellstens an Land. Nun gab es das Problem,
dass vor dem Rettungswagen
15 Pkw's standen. Kaum angelegt schaltet er schon die Sondersignale ein und alle
Pkw's rasten aufgeregt von Bord und flüchteten nach der Fähre gleich von der Fahrbahn.
Nun gab es zwei Probleme :
1. Wer einen Rettungssanitäter im Bekanntenkreis hat, weiß,
dass die meisten Autofahrer beim Ertönen
der Sondersignale sinnlose Fehler machen und
2. war hinter der Fähre gar kein Platz für 15
ausweichenden Fahrzeuge. Das es hier nicht gekracht hat, war ein ziemliches Wunder. Aber trotzdem
sah es spektakulär aus, wie der Rettungswagen mit jaulender Sirene und blitzenden Blaulichtern von
der Fähre schoss. Von ganz hinten hatte er ja ziemlich großen Anlauf.
Wenn man so ein Projekt wie dieses hier betreibt und oft auf ein Festnetztelefon angewiesen ist,
kann man viel erleben. Ich sendete bereits aus Fersenwerkstätten, aus Regalen von Computerläden,
aus Hotelbüros, aus mir extra zur Verfügung gestellten Hotelzimmern, aus der Tischlerwerkstatt von
Roar Justad; aber heute kam die Krönung. Eigentlich suchte ich mir wieder einen expert-Laden. Aber
die erste große Stadt, die wir erreichten war Nordfjordeidet. Hier hatten aber schon alle Läden zu,
da hier um 16.30 Uhr der Hammer fällt. Ich sah das Projekt schon langsam
für gescheitert an. Dann standen wir am Fähranleger in Folkestad und ich versuchte es noch einmal in dem
Imbiss am Anleger.
Ich fragte die Dame, ob sie doch mal einen Telefonconnect für mich hätte und sie sagte, ich könne den
in der Küche benutzen. So sendete ich heute meine Bilder aus einer Imbissküche. Dabei unterhielt ich
mich mit der Dame über Gebrauchtwagen, da sie sich im vorigen Monat einen BMW
gekauft hatte. Wie gesagt,
man erlebt schon was, wenn man ungewöhnliche Projekte betreibt :-)))
Heute Abend gab es nun das lang ersehnte Wiedersehen mit der Vogelinsel Runde.
Dazu morgen mehr.
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