Hei,
eigentlich sind wir ja nach Kristiansund gekommen, um zur Insel Grip zu fahren. Das wurde aber
nichts, weil keine Boote fahren. Es heißt zwar überall, sie fahren ab Mai, dann aber nur am
Wochenende und auch noch zu unmöglichen Zeiten. Auch nach der 13. Tour werde ich mich mit der
Mentalität der Norweger und ihrer Unzuverlässigkeit nicht anfreunden können. Anders ausgedrückt, es
nervt mich zunehmend, dass man die meisten Sehenswürdigkeiten nur von Mitte Juni bis Mitte August
ansehen kann. Zu der Zeit werde ich aber niemals hier sein, da ich mich nicht in den
Massentourismus-Topf schmeißen lasse. Also bleibt Grip für mich genau so unerreicht, wie das
Bergbaumuseum von Kongsberg.
Der heutige Tag ging dann auch voll ins Lächerliche über. Wir fuhren nach
Bud und zur Trollkirke
bei Elonesvågen. In einen Reiseführer wurde sowohl von dem Fischerort mit seinem Küstenfort, als
auch von der Trollkirke geschwärmt. Da konnte man denken, man verpasst etwas, wenn man die Sachen
nicht sieht. Aber Pustekuchen ! Den Ort konnte man bis auf den Hafen vergessen. Härter war es dann
bei der Wanderung zur Höhle. Der Weg war so steinig und miserabel, dass man sich ohne weiteres
vertreten oder verzerren konnte. An der Höhle angekommen, mussten wir feststellen,
dass sie einfach
nur ein Witz ist und keineswegs die Strapazen rechtfertigt. Geologisch ist sie zwar interessant, da
sie sich im Kalk-Marmor befindet und der Wasserfall ist auch recht hübsch, ansonsten möchte ich
aber jeden davon abhalten hier hochzukraxeln. Eigentlich hätte ich ja schon gewarnt sein sollen, da
man schreibt, man könne die Höhle mit Fackeln oder Taschenlampen begehen. Solche Empfehlungen sind
ja bei richtigen Höhlen eine Aufforderung zum Selbstmord. Also, wer in diese Region kommt, sollte
auf diese Trollkirke nicht reinfallen. Das heißt, man sollte vielleicht die Region um Kristiansund
ganz meiden. Es ist eigentlich schade um jeden kostbaren Urlaubstag. Das einzigste, was hier gut
geht ist das Angeln. So haben wir am Abend noch fünf Köhler unter einer Brücke der
Atlantikstraße
gefangen. Dadurch ist es jetzt auch spät geworden.
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Bild 1: Norwegische Fahrpläne sind
manchmal schon 'ne Wucht. Bei diesem hier hat man sich echt Mühe
gegeben. In der Rezeption vom Campingplatz dagegen hängt noch der alte Plan von 2001. Den hat man nicht
einfach übernommen, nein, man hat ihn "weitestgehend angepasst".
Nur bin ich der Meinung, dass viele Leute da nicht mehr richtig durchblicken. Im Internet bekam ich die
Info, dass die Schiffe ab Mai fahren. Und warum schreibt keiner dazu, dass die Schiffe
nur am Wochenende fahren ?!
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