Hei,
heute stand mal wieder ein Ortswechsel auf der Tagesordnung und wir fuhren in südlicher Richtung
ins Gebiet des Jostedalsbreen. Der Jostedalsbreen ist mit 486 km² der größte Gletscher des
europäischen Festlandes. Zudem besitzt er einige interessante Gletscherzungen, die wir in den
nächsten Tagen besuchen wollen.
Nachdem ich mit meinen negativen Emotionsausbrüchen für etwas Trubel sorgte, möchte ich heute mal
von einer positiven Begebenheit berichten, die mich sehr erstaunt hat. Bei unserer heutigen Fahrt
mussten wir unter anderen den Langfjorden überqueren und als wir den Anleger in Sølsneset
erreichten, mussten wir enttäuscht sehen, wie die Fähre gerade ablegte und sich ca. 5 m vom Anleger
entfernt hatte. Etwas traurig stellten wir uns auf eine längere Wartezeit ein, aber das Schiff kam
noch einmal zurück und wir konnten noch mit. Das Manöver sollte sich auch für die Besatzung lohnen,
denn im selben Augenblick kam noch ein großer Hängerzug, der auch noch mit übersetzen konnte. Vor
lauter Freude begrüßte ich dann den Zahlmeister mit "Tusend takk" und er
musste ein wenig
lachen.
Für die heutige Tour wählten wir die Strecke über Åndalsnes und Geiranger und kamen so an einigen
Sehenswürdigkeiten vorbei. Als erstes legten wir einen Abstecher nach Rødven ein, um die
Stabkirche zu besuchen. Danach fuhren wir über den Trollstigen und dann weiter zum
Geirangerfjorden. Vor Geiranger fielen uns viele Busse auf und wir ahnten,
dass ein großes
Kreuzfahrtschiff im Fjord liegt. Am Schild eines der Busse konnte ich erkennen,
dass es sich um die MS "Deutschland" handelte und wir freuten uns,
dass wir die Möglichkeit hatten, einmal dieses Schiff vor
einer großartigen Kulisse zu fotografieren. In Stryn konnten wir uns dann eine schöne Hütte mieten,
wo wir jetzt für zwei Tage sind.
Gestern Abend kam auf NRK 1 ein Bericht über den kalten Krieg. Ich fand es schon interessant
dieses Thema einmal aus norwegischer Sicht zu sehen. Denn immerhin befand sich in der Region Pasvik
eine der heißesten Grenzen zwischen den Militärmächten. Ich erinnerte mich dabei an unsere Tour in
diese Region 1998. Obwohl ich nur gut 10 km neben dem "Eisernen Vorhang" aufgewachsen bin,
beeindruckte mich damals, wie in der Region um Varanger und Pasvik an jedem strategisch wichtigen
Punkt die "Spanischen Reiter" neben der Straße lagen, um sie im Konflikt auf die Straße zu packen.
Gerade gingen die 21.00 Uhr Nachrichten zu Ende und im Sportteil sah ich,
dass heute eine Runde im
norwegischen Fußballpokal ausgespielt wurde. Ich war beeindruckt, was doch hier für Tore fallen.
Rosenborg fegte Skåland mit 15 : 0 vom Platz. Bodø Glimt putzte Mosjøen mit
11 : 2 ab und Odd Grenland gewann mit 9 : 0. Da kann man schon vom Schützenfest sprechen.
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