Tach Leute,
ich sitze gerade auf dem Fährschiff Trelleborg und werde in wenigen Augenblicken
Mitteleuropa verlassen. Mir war heute erstmalig vor einem Reiseantritt so richtig schlecht.
Innerliche Unruhe, Appetitlosigkeit und Übelkeit quälten mich bis zur Abfahrt.
So etwas kannte ich bisher überhaupt nicht. Wahrscheinlich hatte ich wohl vor mir und meinem Vorhaben
Angst. Aber im Zug fand ich dann zu meiner Gelassenheit zurück.
Die Fahrt verlief bisher reibungslos. Etwas kompliziert war nur die S-Bahnfahrt von Berlin-Ostbahnhof nach Lichtenberg. Richtig lustig fand ich es dann im Liegewagenabteil mit fünf
völlig unbekannten Menschen zu reisen. Neben mir fährt noch ein Berliner, eine Schwedin, ein
Schwede und zwei düstere Gestalten mit.
Ich tippe mal auf Kurden, denn mit dem einen Kurden, dem ich wegen Sprachschwierigkeiten beim Ausfüllen der Bordkarte half, verstanden
sie sich. Da der Zug richtig voll ist, war es auch lustig anzusehen, wie alle versuchten ihr
Gepäck in die kleinen Abteile zu verstauen. Denn dafür sind sie nicht konzipiert.
Eins musste ich beim Reisebeginn gleich lernen. Es gehört eine Riesen-Portion Vertrauen in
seine Mitmenschen dazu, um solch eine Tour zu unternehmen. Das Gepäck steht oft
unbeaufsichtigt rum. In Deutschland hätte ich da etwas Skrupel. Aber ich
denke mal, dass meine Mitreisenden gut auf mein Gepäck aufpassen.
Während ich diese Mail schreibe, habe ich nun Deutschland verlassen.
Es regnet zwar in Strömen, aber die Ostsee ist absolut ruhig.
Nachdem ich nun auch mein erstes Krabbenbrot gegessen habe, werde ich mal zusehen, dass
ich noch etwas schlafen kann.
Die Bilder zum ersten Tag sende ich heute Abend nach.
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