Hei,
trotzdem ich ja nun über der rotierenden Schiffsschraubenwelle lag, konnte ich gut schlafen.
Nur wenn beim Anlegen die Seitenpropeller benutzt wurden, wurde ich wachgerüttelt. Aber trotzdem habe ich Risøyhamn
verschlafen. Ein wenig mit "sauren Südfrüchten gehandelt" habe ich in Harstad. Ich stellte extra den Wecker
auf 7.00 Uhr, um die Hurtigrutenbegegnung zu fotografieren. Aber als ich nach draußen kam, habe ich nicht
nur festgestellt, dass es schneite, sondern dass die südgehende MS Polarlys nicht am Kai war. Sie hatte
Verspätung und legte kurz vor unserer Abfahrt an. Also hätte ich ruhig noch schlafen können. Der Tag zeigte
sich grau in grau.
Am Hurtigrutenkai in Tromsø wartete schon Karl-Heinz auf mich. (Es war das erste Mal, dass mich in
Norwegen jemand abgeholt hat :-) ) Wir fuhren dann gemeinsam zur Seilbahn nach Tromsdalen. Da es kurz vor
meiner Ankunft etwas aufklarte lohnte sich die Fahrt hoch zum Fjellheisen. Oben wurden die obligatorischen
Tromsø-Fotos gemacht und dann gingen wir ins Café, um bei Kaffee und Kuchen und vor allem geschützt vor Wind
und Kälte die einmalige Aussicht auf die Insel zu genießen. Leider fuhr schon bald die letzte Bahn und wir
machten uns wieder auf dem Weg nach unten. Da ich mich an der Aussicht nicht satt sehen konnte und wir in
einem längeren Gespräch vertieft waren, hätten wir noch länger dort sitzen können.
Also Karl-Heinz, nochmals vielen Dank für den schönen Nachmittag.
Noch ein paar Worte zur MS Nordstjernen. Auf dieser Fahrt wurden gerade zwei neue, wie sagt man,
Steuermannanwärter ausgebildet. Dabei boten sich einige abenteuerlich Fahrweisen. Bei der Hafenausfahrt in
Bodø wurde der Winkel um die Insel Nyholmen in den Nyholmsundet zu eng angesteuert und man konnte nur durch
ein "Volle-Kraft-Zurück-Manöver" ein Aufgrundlaufen an der gegenüberliegenden Insel verhindern. In Finnsnes
wollte ich mich schon mit 5 Kronen für die extra Ehrenrunde im Hafen bedanken und unter viel Gestöhn der
Passagiere, die in Tromsø das Schiff verlassen wollten, legte man das kleine Schiff wie ein Großes hier an.
Nach ca. 15-20 min und einer 180° Drehung hatte man es geschafft. Lustig anzusehen war dabei, wie der
Staplerfahrer mit Gangway immer neben dem Schiff hin und her fuhr. Die Passagiere zeigten wenig Verständnis
dafür. Es wußte ja auch keiner, dass es eine Ausbildungsfahrt war. Zu meinem Bedauern durfte ich dadurch
natürlich auch nicht auf die Brücke. Die Jungs standen und saßen hier schon mit 4-5 Mann und es war kaum
noch Platz.
Wie ich heute keine richtige Lust zum Schreiben habe, hatte ich auch keine Lust zum Fotografieren.
Daher sind auch nur einige bescheidene Bilder entstanden. Ich werde mich aber gleich noch mal auf die
Socken machen, um es nachzuholen.
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